The Million Dollar Deal (German Edition) by Johanna Marthens

The Million Dollar Deal (German Edition) by Johanna Marthens

Autor:Johanna Marthens [Marthens, Johanna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Liebe, Sex, Erotik
Herausgeber: GPP
veröffentlicht: 2017-06-20T22:00:00+00:00


ALTERNATIVE FAKTEN VS. WAHRHEIT

ICH RANNTE DURCH DIE STADT, ohne darauf zu achten, wohin ich überhaupt lief. In meinem Kopf herrschte das absolute Chaos. In meinem Herzen allerdings auch. Wieso hatte er mich einfach rausgeworfen? Empfand er so wenig für mich, dass er mich wegen solch einer Lappalie an die Luft setzte? Das Gefühl war erniedrigend und verletzend. Tränen schossen in meine Augen.

Plötzlich stand ich am Fluss und starrte in das trübe Wasser. Irgendetwas musste geschehen sein, wovon ich keine Ahnung hatte. Ansonsten ergab sein Verhalten überhaupt keinen Sinn. Vielleicht hatte er Ärger mit seiner Firma? Oder mit dem Finanzamt? Es gab viele Möglichkeiten, was passiert sein konnte. Es war müßig, darüber zu spekulieren, zumal mir viel zu wenig über ihn bekannt war. Vor allen wusste ich nicht, wieso er seine Wut an mir ausließ.

Langsam wurde ich ruhiger und setzte mich auf eine Bank. Ich musste ihn unbedingt sprechen und eine Aufklärung von ihm fordern. So viel war er mir schuldig.

In dem Moment klingelte das Telefon in meiner Tasche. Ich hoffte, dass es vielleicht Jensen war, der sich entschuldigen wollte, aber es erschien eine fremde Nummer auf dem Display.

»Hallo?«

»Hi, spreche ich mit Agnes?« Die Stimme klang jung und hell und irgendwie angespannt.

Agnes? Diesen Namen hatte ich auf dem Ball angegeben, um nicht meinen echten Namen nennen zu müssen.

»Ja. Und wer bist du?«

»Gemma! Erkennst du mich nicht?«

Gemma! Die Tochter des Gouverneurs.

»Doch, jetzt erkenne ich dich. Gemma, wie geht es dir?«

»Ich ...« Sie zögerte einen Moment. »Kann ich dich sehen? Ich fürchte, ich brauche Hilfe und weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll.«

»Natürlich. Ich bin gerade am Fluss in der Nähe des Botanischen Gartens.«

»Ich komme zu dir.«

Ich gab ihr noch meinen genauen Standort bekannt, dann legten wir auf.

Mir war mulmig zumute. Ich hatte das Versteckspiel vom Ball mit der gestohlenen Einladung bereits innerlich abgehakt und als Fehler verbucht, aber nun holte mich die Sache offenbar wieder ein. Ich wollte die Scharade eigentlich nicht aufrechterhalten. Vor allem weil es mir gar nicht gefiel, Gemma belügen zu müssen. Ich hatte sie an dem Abend ins Herz geschlossen. Doch wenn Gemma herausfand, wer ich wirklich war, würde sie mich mit Sicherheit verachten und vielleicht sogar der Polizei melden.

Sie traf eine halbe Stunde später ein. Über ihrer Schulter hing eine Reisetasche. Sie umarmte mich, als sie bei mir war.

»Es tut mir leid, dass ich dich mit meinen Problemen belästige, aber ich wusste wirklich nicht, an wen ich mich sonst wenden könnte.«

»Ich bin froh, dass du es tust. Es ist mir zwar ein Rätsel, woher du meine Nummer hast, aber es ist mir recht. Egal, welche Gründe dahinterstecken.«

Sie lächelte verlegen. »Du hattest mir dein Handy gegeben, als wir zu deiner Musik tanzten. Da habe ich mich einfach angerufen und hatte dadurch deine Nummer auf meinem Gerät. Ich hoffe, du bist mir nicht böse.«

»Nein, natürlich nicht. Das war clever.«

Sie umarmte mich erneut. »Danke, Agnes.«

»Was ist denn eigentlich passiert?«

Wir liefen in den Botanischen Garten hinein. Es waren nicht viele Besucher da, die Wege waren fast leer. Ein paar Vögel saßen im Sand und schimpften, weil wir uns ihnen näherten.



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